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Understanding the practice and developing the concept of welfare bricolage (UPWEB)

Wohlfahrts-Brikolage: Praktiken verstehen – Konzepte entwickeln

Das Projekt „Welfare Bricolage“ erarbeitet neue Antworten auf die Frage, welche Erfahrungen Menschen in superdiversen urbanen Nachbarschaften mit unterschiedlichen Formen staatlicher und nichtstaatlicher Gesundheitsversorgung machen. Das Projekt untersucht, über welche Zugangsmöglichkeiten zum Gesundheitswesen diesehr heterogenen Bewohner hochgradig diversifizierter Stadtviertel verfügen und wie sie verschiedene Formen der Unterstützung und des Wissens kombinieren und „zusammenbasteln“ um über die Runden zu kommen. Der Projektfokus reflektiert die im Rahmen der Globalisierung rasant zunehmende soziale und kulturelle Diversität urbaner Viertel und die damit verbundene Notwendigkeit, neue Versorgungskonzepte zu entwickeln, die der heterogenen städtischen Bevölkerung gerecht zu werden vermögen. Dabei geht es neben quantifizierbaren Dimensionen auch um qualitative Faktoren, die Zugangsmöglichkeiten, Versorgungsqualität und Interaktionen im Gesundheitswesen prägen.

Das Forschungsprojekt „Wohlfahrts-Brikolage: Praktiken verstehen - Konzepte entwickeln“  („Understanding the practice and developing the concept of Welfare Bricolage“ (UPWEB)) analysiert die Muster und Logiken, mit deren Hilfe unterschiedliche Individuen formelle und informelle, säkulare und religiöse, virtuelle sowie öffentliche und private Formen von Unterstützung und medizinischen Dienstleistungen miteinander kombinieren, um ihren Bedarf an gesundheitlicher Versorgung zu decken. Unter Verwendung eines komparativ-sequenziellen Ansatzes werden die lokalen Gesundheitsversorgungen in je vier benachteiligten und vier in Gentrifizierung begriffenen, sozial und kulturell heterogenen Stadtvierteln in verschiedenen europäischen Wohlfahrtsstaaten (Großbritannien, Portugal, Deutschland und Schweden) untersucht, die sich durch unterschiedliche Fürsorge-, Gesundheits- und Migrationsregimes auszeichnen. In Bremen wird das Projekt in den Stadtteilen Gröpelingen und Neustadt durchgeführt.

Mit Hilfe innovativer Methoden wie Kartierungen, Ethnographie, qualitativer Vor-Ort-Forschung, community researcher trainings, einer App für Mobiltelefone sowie quantitativen Erhebungen und unter Berücksichtigung der Sichtweisen sowohl der Nutzer als auch der Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen erkundet das Wohlfahrts-BrikolageP-Projekt, welche Strategien die Bewohner hochgradig diversifizierter Stadtviertel zur Sicherung ihrer gesundheitlichen Bedürfnisse einsetzen. Die Fokussierung auf einige Kernmerkmale dieser hochgradig diversifizierten Viertel, deren Bewohner unter anderem nach sozioökonomischem Status, Einkommen, Alter, Geschlecht und Migrationshintergrund oder -status aufgeschlüsselt werden, wird neue Erkenntnisse von unmittelbarer gesellschaftlicher, praktischer und politischer Relevanz ergeben. Die Studie wird die Ungleichheiten und Unterschiede in den Beziehungen der verschiedenen Individuen zum Gesundheitssystem sowie unterschiedliche Bewältigungsstrategien und Verantwortlichkeiten für die Verteilung von Fürsorgeleistungen erhellen.